Leipziger Straße 62: Das Ende der „Villa Taucha“ | Taucha kompakt

2022-09-10 11:15:44 By : Mr. Allan Sun

Das Mehrfamilienhaus in der Leipziger Straße 62 wird seit dieser Woche mit schwerem Gerät abgerissen. Das Projekt „Villa Taucha“ ist vorerst gescheitert. Laut dem Investor soll nun ein Neubau entstehen.

Die Berliner Projektgesellschaft Q-Properties GmbH wollte das denkmalgeschützte Gebäude in der Leipziger Straße 62 rekonstruieren und Eigentumswohnungen darin etablieren. Zu diesem Zweck wurden 800.000 Euro Kapital über eine Crowdinvest-Plattform gesammelt. Das ambitionierte Projekt versprach unter dem Namen „Villa Taucha“ etwa eine gehobene Ausstattung und einen Fokus auf Energieeffizienz. Daraus geworden ist nichts, wie Taucha kompakt im Juni berichtete. Zuletzt drohte das Landratsamt Nordsachsen mit einem Abriss des Hauses, weil es Zweifel an der Standsicherheit hatte. Mit dem Abriss wurde auch Anfang August begonnen. Dann ruhten die Arbeiten scheinbar. Sven Herbst, Geschäftsführer der Q-Properties, erklärte bis zuletzt, es wäre ein gerichtliches Verfahren anhängig, das den Abriss verhindern solle. Das Landratsamt dementierte das gegenüber Taucha kompakt, Herbst wiederum bezichtigte das Amt einer Lüge.

Seit dieser Woche nun ist klar: Das Haus kommt endgültig weg. Das Unternehmen Caruso Umweltservice hat schweres Gerät aufgefahren: Ein riesiger Bagger und ein noch größerer Kran stehen seit Montag im Hinterhof des Hauses, um das Gebäude einzureißen. Dies passiert mit einigem Aufwand: Mittels des Kranes wird eine haushohe Gummimatte vor das Abrisshaus gehalten. Zwei Sicherungsposten informieren den Baggerfahrer per Funk, wenn sich eine Straßenbahn nähert, damit kurz mit den Abrissarbeiten pausiert werden kann. Bis Anfang September soll das Haus verschwunden sein. Noch am 19. August hatte Sven Herbst von der Q-Properties gegenüber Taucha kompakt angegeben, dass seine Gesellschaft in den Startlöchern stehe, um mit der Sicherung des Hauses zu beginnen. Zuvor müsse aber noch die Klärung mit dem Landratsamt erfolgen. „Wir sind da zuversichtlich, da wir jede Instanz nutzen werden“, schrieb Herbst per E-Mail. Bereits da war aber der endgültige Abriss aber bereits besiegelt.

Nach wie vor halte die Q-Properties an ihrem Vorhaben fest. Man wolle nun einen Neubau errichten. „Wir sind bereits auch von Seiten der Umfinanzierung auf alle Szenarien vorbereitet“, so Herbst Anfang August. Generell sei man bestrebt, „in Taucha alles ins Lot zu bringen, sonst hätten wir die Gesellschaft mit dem Projekt schon längst aufgegeben“, sagt er.

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